Hello again! :))
Ja, ihr lest ganz richtig, ich melde mich aus dem Sommerloch heraus auch endlich wieder. Ich habe angefangen, meine unfertigen Blogposts einmal durch zu gehen und zu schauen, ob da noch brauchbare Rohdiamanten dabei sind. Dabei kam mir die Idee, euch – sofern es sich um Rezensionen handelt – auch dann eine kurze Einschätzung der Bücher zu geben, wenn ich es nicht geschafft habe, den Post dazu fertig zu schreiben und es absehbar wahrscheinlich auch nicht mehr machen werde. Der Plan ist also praktisch, auch unfertige Rezensionen zu posten, wenn es schon ziemlich lang her ist, dass ich das Buch gelesen habe, und einen einordnenden, aktuellen Kommentar dazu zu schreiben. Im Moment gibt es zwei Beiträge, die zu diesen Format passen könnten, The Secret Book Club #1 ist der erste von beiden. Lasst mich gern in den Kommentaren oder per Mail wissen, wie ihr das Konzept findet.
– Alyrène
Den ersten Teil der The Secret Book Club – Reihe habe ich Ende April als Hörbuch gehört und daraufhin dann Mitte Mai die untenstehende Rezension dazu angefangen. Das was mir nach vier Monaten noch im Gedächtnis ist, lässt nicht darauf schließen, dass ich irgendwann zeitnah noch die weiteren Teile der Reihe lese oder höre. Es waren einfach sehr viele ungesunde Stereotype in einer ziemlich ungesunden Beziehung gepaart mit einer flachen Handlung und offensichtlich diskriminierenden Aussagen (bzw. der gesamten Schilderung des Charakters „der Russe“). Bei goodreads habe ich 2 von 5 Sternen vergeben, weil es sich als niveaulosen Kitschroman schon ganz gut lesen/hören lies und dem Moment auch mein Verlangen nach genau dieser Art von Buch gestillt hat, aber für mehr hat es halt auch echt nicht gereicht. Tatsächlich hatte ich ab einem gewissen Teil des Buches (so ab 10-20% würde ich grob schätzen) mehr Lese-/Hörfreude durch die Ideen für eine salty Review als durch das Buch selbst.
Viel Spaß mit diesem Blogfragment, das ein Blogbeitrag hätte werden können, wenn ich mit etwas mehr Selbstdisziplin bloggen würde, aber das wäre ja auch irgendwie langweilig, oder? 😉
PS: Als ich den Textentwurf ausgegraben habe, stand er da genauso mit genau diesem letzten Wort. Glaubt mir, ich wüsste auch gern, was ich da noch anfügen wollte. :‘)
Liebe Buch-Community,
ich freue mich sehr, verkünden zu dürfen, dass nun zur Abwechslung mal wieder eine Rezension folgt, wie sie im Buche steht: Ehrlich, kritisch, gut gewürzt, aber doch mit Lob, denn irgendetwas muss ja dafür gesorgt haben, dass ich das Buch nicht abgebrochen habe. Ich habe neulich den ersten Teil der The Secret Book Club (im original: The Bromance Book Club)- Reihe in Form eines Hörbuches gehört, weil ich mal wieder einen niveaulosen Kitsch-Roman in meinem Leben brauchte. Nun, was soll ich sagen, die Erwartung wurde mehr als erfüllt, das Niveau sogar unterboten. Aber mehr dazu gleich :))
Klappentext:
Die erste Regel des Book Club lautet: Ihr verliert kein Wort über den Book Club!
Der Auftakt einer hinreißenden Serie über eine Gruppe von Männern, die heimlich Liebesromane lesen …
Die Ehe von Profisportler Gavin steckt in der Krise. Genau genommen ist sie sogar vorbei, wenn es nach seiner Frau Thea geht. Und das darf nicht sein. Thea ist die Liebe seines Lebens! Und er versteht, verdammt noch mal, nicht, was überhaupt passiert ist. Eigentlich müsste SIE sich bei IHM entschuldigen! Gavin ist ratlos und verzweifelt – bis einer seiner Freunde ihn mit zu einem Treffen nimmt. Einem Treffen des Secret Book Club. Hier lesen und diskutieren Männer heimlich Liebesromane, um ihre Frauen besser zu verstehen. Gavin hält das für Schwachsinn. Wie sollen Liebesschnulzen ihm helfen, seine Ehe zu retten? Doch die Lektüre überrascht ihn. Und Thea steht eine noch viel größere Überraschung bevor!
Um nicht direkt mit dem Roasten anzufangen, hier zunächst die Punkte, die mir positiv aufgefallen sind: Es war – wenn ich mich richtig erinnere – der erste Romantik-Roman, in dem die Hauptcharaktere bereits fest im Leben stehen und Kinder haben. Das war auf jeden Fall mal ein neues Setting, denn um Scheidungen geht es ja in solchen Büchern eher seltener. Rein vom Konzept her mochte ich auch die Idee eines geheimen Buchclubs, nur war die Umsetzung dann doch leider dürftig. Wenn die Umsetzung gut gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich auch die Fight Club Reference (Die erste Regel ;)) sehr cool gefunden, aber was soll man sagen, wenn der Inhalt des Clubs dann nur aus cis-hetero Männern in ihren 30ern besteht, die stumpfe Kitsch-Romane als „Handbücher“ bezeichnen und sich wirklich und ernsthaft darauf verlassen dass die dort beschriebenen Geschichten realitätsnah und die Gedanken und Bedürfnisse der dort geschilderten Figuren 1 zu 1 auf die ihrer Ehefrauen zu übertragen sein. Ja, schon klar, Gavin, der männlichen Hauptperson des Buches wird auch zwei mal gesagt, er solle das Buch nicht in seinem Liebesleben nachspielen, aber genau das macht er nun mal. Aber bevor es zu salty wird, noch ein kleines Lob: Hin und wieder wurde zumindest versucht die Gender Stereotype ein klitzekleines bisschen aufzubrechen, indem beispielsweise kritisch besprochen wurde, dass sie sich nicht schämen müssen, „Frauentypische“ Bücher (öffentlich sichtbar, denn sie saßen in einem Cafe o.Ä) zu lesen. An dem Punkt wurde auch die toxic masculinity Thematik kurz angesprochen, aber mehr als hauchzart gestriffen kann man das eigentlich nicht nennen. Außerdem habe ich das Buch ja offensichtlich nicht abgebrochen: Der Schreibstil war angenehm und flüssig, man konnte sich ganz gut einfühlen und die anspruchslose Kitsch-Roman Erfahrung, von der man sich einfach nebenbei berieseln lassen kann und die ich ja auch wollte, habe ich voll und ganz bekommen.
Leider war der Rest aber eher so überhaupt nicht berauschend. Die Charaktere hatten kaum Tiefe und Persönlichkeit. Man spürt zwar einen Lernprozess bei Thea und Gavin, aber sowohl deren Persönlichkeiten als auch die Handlung lassen sich eigentlich vollständig mit tropes zusammenfassen. Thea ist das „not like other“- girl mit einer Kindheit, in der ihr Vater (bzw. beide Eltern) nicht für sie da waren und hat deshalb jetzt in ihrer Ehe Probleme, darauf zu vertrauen, dass Gavin sie nicht im Stich lässt (wobei er genau das macht, aber wohl anders). Alles was ihr an charakterlicher Tiefe gegeben wurde, lässt sich in zwei tropes zusammenfassen. Das ist nicht genug, wenn ich mich als Leser*in in die Personen einfühlen können soll. Am Ende des Buches hatte ich nicht die kleinste Bindung aufgebaut. Gavin ist ähnlich flach geschrieben, wobei man bei ihm zumindest noch einen Lernprozess erkennen kann: Zu Beginn ist er nur der Profisportler-Familienvater aus scheinbar „perfekter“ Familie, der selten Zuhause ist, weshalb seine Frau natürlich ihm und der ungeplanten Zwillinge zuliebe ihr Studium abgebrochen hat, um sich um den Haushalt und die Kindererziehung zu kümmern. Am Ende des Buches hat er zumindest auch einen Teil der Vergangenheit seiner Frau erfahren, weiß wie er sie zum Orgasmus bringen kann und hat eingesehen, wie unnötig es war, einen Monat zu schmollen, nachdem er herausgefunden hatte, dass Thea ihre Orgasmen bisher nur vortäuschte. Und
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